Nachruf

 

Günther Raschke

( 09.06.1954 - 18.08.2023)

 

Am 18. August 2023 hast Du, lieber Günther, Deine Augen für immer geschlossen. Ein langes Leiden

mit Hoffen und Bangen ging zu Ende. Wir können es noch nicht fassen, dass Du nicht mehr unter uns

bist und sind unendlich traurig.

Als studierter Forstwirt war Günther lange Zeit in der Forstverwaltung tätig. Als sich ihm die Möglichkeit bot, das künstlerische Management für das Jagdschloss Springe zu übernehmen, ergriff er diese Chance. Hier konnte er seine Leidenschaft für Wald, Jagd, Jagdgeschichte und Jagdmusik mit

einbringen.

 

 

Ich erinnere mich noch sehr gut, als ich Günther 1994 auf dem Seminar in Niederhaverbeck kennen

lernen durfte. Auf diesem Seminar traf er mit seinen Bläserfreunden Ursula, Maike und Carola die

Entscheidung, sich als „Treffpunkt Fermate“ unter seiner musikalischen Leitung zu einer engagierten

Es-Horn-Bläsergruppe zusammenschließen. Was für ein Glück für unsere Bläsergemeinschaft.

Von da an bereicherte er unsere Treffen und Veranstaltungen mit seinem Wissen, Spielfreude und

seinem Können aber auch seinem Humor und teils launigen, teils knorrigen Sprüchen.

Immer war er uns ein interessierter, wohlwollend kritischer und konstruktiv denkender Bläserfreund

und Gesprächspartner, immer hilfsbereit und loyal.

Als 1. Gildemeister der Jagdhornbläser-Gilde e.V. oblag ihm die Federführung bei der Organisation des

Bundeswettbewerb 1998 auf Schloss Hexenagger. Diese zwei Jahre in diesem Amt waren geprägt von

einigen besonderen Herausforderungen. Hier zeigte sich seine Fähigkeit, konzentriert, analytisch,

zielorientiert und klar Ziele zu setzen und zu verfolgen, dabei aber seine Vorstandskollegen und

Freunde immer mitzunehmen.

Als 2002 ein Kreis von eng verbundenen Bläserfreunden die Entscheidung traf, sich in einer anderen

Form im Forum für Jagdmusik zusammenzuschließen, war es wieder Günther, der die Erstellung einer

Satzung geleitet hatte. So sollte es auch über die ganzen Jahre bleiben. Bis zu unserer letzten Änderung

2022 hat er trotz bereits schwerer Krankheit wieder die Federführung und Ausarbeitung übernommen.

Auch der Info- und Verkaufsstand des Forums war ohne Günther nicht denkbar. Bei Bedarf stand er mit

fachkundigem musikalischem Rat zur Verfügung.

Ganz besonders schätzen gelernt habe ich Deine Klarheit, Aufrichtigkeit und Deinen Mut. Immer hast

Du Haltung gezeigt, auch wenn es unbequem wurde. Für Dich war das Eintreten für Recht und Fairness

oberstes Gebot. Damit wirst Du mir immer ein Vorbild bleiben.

Wir verlieren einen fachkundigen, guten und engagierten Jagdhornbläser mit einer starken

Persönlichkeit - einen guten Freund.

In unseren Gedanken und Herzen wirst Du immer dabei sein.

Ruhe in Frieden lieber Günther.

 

(Annerose Greisl, im August 2023)




Nachruf

Luise (Aloisia) Greisl (01.06.1930 – 13.12.2022)

 

Mit großer Trauer habe ich vom Tod Luise Greisl erfahren. Zusammen mit mehreren ihrer Weg Gefährtinnen und –Gefährten haben wir sie dann, auch im Namen des Forums für Jagdmusik, am Grab bläserisch verabschiedet.

Ich habe Luise vor mehr als 30 Jahren ins Herz geschlossen. Sie war eine begeisterte Jagdhornbläserin und noch so viel mehr für mich und viele andere.

Ihre Jagdhornkarriere begann vom Pferd aus in den 1970-er Jahren bei den Jagdhornbläsern Odelzhausen mit dem B-Horn, führte sie zusammen mit ihrer Tochter Annerose zum Es-Horn und zur Gründung des für viele beispielgebenden Bayerischen Parforcehornkreises Anjagd.

Wenn ich darüber nachdenke, was Luise für mich ausgemacht hat, dann denke ich an unsere erste Begegnung im Jahre 1990 in meiner „zweiten Heimat“, dem Kloster Scheyern: Da war eine interessierte, warmherzige und zugewandte Frau, die musikalisch und menschlich immer mittendrin war, ohne dabei die „Alphatier-Allüren“ an den Tag zu legen, die so manchen Übungsleiter – und ich will mich da nicht ausnehmen – auszeichneten. Sie war die zweite und dritte Stimme, die den Dampfbläsern bis in alle musikalischen Ecken folgte und dabei immer bescheiden im Hintergrund blieb. Als Übungsleiterin war sie diejenige, die den am Anfang stehenden Bläserinnen und Bläser Zuversicht gab und für die Fortgeschrittenen die sieben Siegel der Gehörbildung und der Harmonielehre brach.

Später, als ich bei und mit der "Anjagd" den reitjagdlichen Stil erlernen und entwickeln durfte, war ich so häufig Gast bei Luise und bin bis heute tief von ihrer warmen Herzlichkeit eingenommen. Wenn wir bei Reitjagden Phrase-par-Phrase-blasend über die Felder gelaufen sind, dann war immer diese eine stets gut gelaunte ältere Dame mit dabei. Auch wenn ich an unsere CD-Aufnahmen denke, dann sehe ich da die konzentrierte und gelassene Luise. Für aufkommenden Stress sorgten immer wir anderen. (Nicht nur) abends bei Essen, Bier und Wein war ihre heitere entspannte Zugewandtheit unser Dreh- und Angelpunkt.

Luise war immer diejenige, die uns andere mit ihrem Blick für die wirklich notwendige Hilfe tatsächlich und seelisch unterstützt hat. Bezeichnenderweise stammt aus ihrer Feder nicht etwa eine „Ode an den Jagdherrn“, sondern die Fanfare „Wasser für die Hunde“.

Sie war allerdings in erster Linie Kirchenmusikerin, die unglaublich gut an der Orgel oder am Klavier begleiten konnte und mit Begeisterung und großem Können im Chor sang. Aus Erzählungen weiß ich, wie glücklich sie im Kreise ihrer Kirchenmusiker, ganz gleich ob Laien oder Profis, aufging. Auch nachdem sie das Jagdhornblasen irgendwann im höchst fortgeschrittenen Alter beendete, begleitete sie weiter Gottesdienste an der Orgel und war Stütze des Alts im Kirchenchor.

Auch in ihren letzten Lebensjahren, als sich ihre Kreise verkleinerten, blieb sie sich treu: Sie begegnete den ihr helfenden Menschen mit so viel Freundlichkeit und konstruktiver Zuversicht, dass diese menschlich reich beschenkt wurden.

Was wird für mich bleiben von Luise? Zunächst ihre unglaublich konstruktive, herzliche Art und ihre gute Laune verbreitende feine Fröhlichkeit. Ihr Blick für andere wird mir immer ein Vorbild bleiben. Bläserisch beweist sie in meinen Augen den Grundsatz, dass sich die musikalische Qualität einer Jagdhornbläserin/eines Jagdhornbläsers nicht immer an der Produktion möglichst hoher, lauter und schneller Töne bemisst.

 

Gregor Steidle, 27.12.2022

 

 


In stillem Gedenken -  En mémoire silencieuse

 

Mit großem Bedauern haben wir vom Tod unseres Freundes und Mitglied Klaus-Peter ZWICKEL Kenntnis genommen. Er verstarb, plötzlich und völlig unerwartet, am 22.Januar 2022 im Alter von 63 Jahren.

Das Jagdhorn, insbesondere die „Trompe de Chasse“ war seine große Leidenschaft. Er war über die Grenzen hinweg sehr engagiert.

Klaus-Peter war Gründer der Gruppen „Rallye Trompes de la Forêt Noire“ – „Les Echos des 3 Pays“ -  „Les Trompes sans Frontières”.

Unsere aufrichtige Anteilnahme gilt seiner Frau Kerstin und seinen Angehörigen.

„Les Honneurs“ - Ruhe in Frieden.

 

Harald Klingbeil

Forum für Jagdmusik

 

C'est avec une grande tristesse que nous avons appris le décès de notre ami et membre Klaus-Peter ZWICKEL. Il est décédé, soudainement et de manière totalement inattendue, le 22 janvier 2022 à l'âge de 63 ans.

Le cor de chasse, et plus particulièrement la "Trompe de Chasse", était sa grande passion. Il était très engagé au-delà des frontières.

Klaus-Peter était le fondateur des groupes "Rallye Trompes de la Forêt Noire" - "Les Echos des 3 Pays" - "Les Trompes sans Frontières".

Nous adressons nos sincères condoléances à son épouse Kerstin et à ses proches.

"Les Honneurs" - Repose en paix.

 

Harald Klingbeil

Forum de la musique de chasse